Unsere Fragen – Thema 2
Wie sich begegnen?
Wie verändern sich Religion und Religiosität durch die Begegnung mit dem Anderen?
Begegnungen mit dem religiös Anderen kennen viele Formen und Ziele.
Auf Verstehen ausgerichtete, interreligiöse Dialogprozesse stehen auf Konversion abzielender Missionstätigkeit gegenüber. Diese kontrastiert mit dem Aufeinandertreffen im Alltag, bei dem der religiöse Unterschied bewusst ausgeblendet werden mag. Wenn auch viele dieser Interaktionen mit Absichten verknüpft sind: Ihr Resultat ist ungewiss.
Feststeht nur eines: Die Konfrontation mit dem religiös Anderen kann stets die eigene Religiosität verändern.
Dies gilt sogar für Austauschprozesse, die keinen direkten Kontakt mit anderen Menschen erfordern. Auch das Lesen eines heiligen Textes oder die Betrachtung eines fremden Kultobjekts kann religiöse Veränderungen hervorrufen.
Wann werden religiöse Unterschiede wahrgenommen, wann ausgeblendet?
Welche Dynamiken lösen religiöse Missverständnisse aus?
Weitere Fragen >>>
- Wie verändern sich Religion und Religiosität durch die Begegnung mit religiöser Andersartigkeit?
- Welche Arten können Begegnung mit anderen Formen der Religiosität annehmen?
- Was wird als religiös „anders“ wahrgenommen?
- Werden als fremd wahrgenommene Glaubensinhalten und Praktiken abgelehnt oder als schätzenswert betrachtet und vielleicht sogar adaptiert?
- Inwiefern lässt sich das religiös Andere (kognitiv) verstehen? Inwiefern lässt es sich „lediglich“ tolerieren oder anerkennen?
- Kann Religiöses in andere Kulturen übersetzt werden?
- Welche Rolle spielen Objekte bei religiösen Austauschprozessen?
Beiträge zum Thema
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Mehr Macht bringt auch mehr Verantwortung – Muslime und die Frage nach der Macht
Eine aktuelle Folge des Deutschlandfunk Kultur Podcasts „Religion“ widmet sich dem Zusammenhang von Religion und Macht. Hierin kommt auch Bekim Agai, Professor für Kultur und Gesellschaft des Islam in Geschichte und Gegenwart, ausführlich zu Wort.
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„Fotografische Spurensuche“
Großstädte sind vom religiösen Mit- und Nebeneinander geprägt. Doch nicht immer ist dieses interreligiöse Zusammenleben leicht zu entdecken. Hier setzte ein Foto-Workshop an, den die „Schnittstelle Religion“ gemeinsam mit dem Forschungsverbund „Dynamiken des Religiösen“, der Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG) und der Volkshochschule diesen Sommer veranstaltete.
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CfP: Indifference: Religious boundaries in question, 1650–1750
Im alltäglichen Sprachgebrauch wird Indifferenz bzw. Gleichgültigkeit meist in einem abwertenden Sinn von Ignoranz oder Vernachlässigung verstanden. Das semantische Feld der Indifferenz umfasst jedoch auch einen positiven Bereich: Justitia, die Göttin der Gerechtigkeit, bedeckt ihre Augen, um unvoreingenommen zu urteilen. Der interdisziplinäre Workshop befasst sich mit diesen Widersprüchen und Dynamiken mit Blick Religion und Religiosität…
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Neue Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ mit Einblicken in DynaRel
Die aktuelle Ausgabe von „Forschung Frankfurt“, dem Wissenschaftsmagazin der Goethe-Universität, stellt auf Sprache und Verständigung scharf und präsentiert Forschung von Armina Omerika, Brigit Emich, Xenia von Tippelskirch und Christian Wiese.
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„Die europäische Wurzel der hebräischen Literatur“
Für den UniReport haben wir mit Judith Müller, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Buber-Rosenzweig-Institut, gesprochen. Im Interview gibt die Judaistin Einblick in die Geschichte der hebräischen Literatur Europas und berichtet über die Konferenz »European Hebrew Text Cultures: Deciphering Entanglements through Close and Distant Readings«, die Ende Mai an der Goethe-Universität stattfand und die sie mitorganisiert hat.
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Religiöse Nachbarschaften fotografisch entdecken
Frankfurt ist eine religiös vielfältige Stadt. Diese Vielfalt hinterlässt sichtbare Spuren, z.T. seit Jahrhunderten. Doch reicht das schon, um von religiösen Nachbarschaften zu sprechen? Wie können religiöse Nachbarschaften fotografisch abgebildet werden, ohne dass die Mitglieder religiöser Gemeinschaft auf Stereotype reduziert werden? Ein Workshop mit dem Fotojournalisten Julius Matuschik und Forschenden von „Dynamiken des Religiösen“ geht…
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Religiösen Nachbarschaften in der Frühen Neuzeit auf der Spur
Der erste Teil des Berichts zur Vilnius-Exkursion der DFG-Kollegforschungsgruppe „Pluralität und Polyzentrik vormoderner Christentümer“ blickt auf religiöses Miteinander in der städtischen Organisation des Frühneuzeitlichen Vilnius.
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Rückblick: Schneebedeckte Hügel und religiöse Reform
Ein interdisziplinäres Blockseminar diskutierte im Januar 2025 im Kleinwalsertal über Chassidismus, Wahhabismus und Pietismus als religiöse Erneuerungsbewegungen in Judentum, Islam und Christentum im 18. Jahrhundert. Ein Bericht der Teilnehmerin Chiara Pohl blickt zurück.
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CfA: Summer School “Religion und Eskalation“
Wenn – so möchte man meinen – religiöse Gemeinschaften miteinander zu tun haben, eskaliert es. Es fällt es nicht schwer, Beispiele zu finden, die diese Behauptung scheinbar stützen. Doch ist es so einfach? Anhand von Bespielen aus der Zeit 1500-1800 wirft die Summer School einen kritischen Blick auf die oben skizzierte, trügerische Selbstverständlichkeit.
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Moderne Textkultur und die Suche nach Tradition
Judith Müller beschäftigt sich als Wissenschaftliche Mitarbeiterin mit dem mitteleuropäischen Judentum und seinem literarischen Schaffen im frühen 20. Jahrhundert. In unserer Reihe „Drei Fragen an…“ gibt sie Einblick in ihr Interesse an dem Zusammenhang von Biografie und Literatur und darin, inwiefern Religion im Schreiben der von ihr untersuchten Personen präsent ist.











