„Der lange Schatten von Hermann Cohen – Martin Bubers Reflexionen über Cohen in Jerusalem 1943“. Ein Vortrag von George Y. Kohler (Bar Ilan Universität).
Goethe-Universität, Campus Westend, HZ, Hörsaal 13 Norbert-Wolheim-Platz 1, Frankfurt am Main1916 kam es, inmitten des Ersten Weltkriegs, zu einer öffentlichen grundsätzlichen Debatte über den Zionismus und das Selbstverständnis des deutschen Judentums zwischen dem Neukantianer Hermann Cohen und Martin Buber, dem Herausgeber der Zeitschrift Der Jude. Weit weniger bekannt ist, wie sehr Cohens Denken – besonders seine Idee von Gott – Buber auch nach Cohens Tod 1918 weiterhin beschäftigt hat. Im Juli 1942, zu Cohens 100. Geburtstag, „trafen sich“ beide Philosophen schließlich in Jerusalem auf einer Cohen-Gedenkfeier an der Hebräischen Universität, und Buber verfasste aus diesem Anlass einen langen Aufsatz mit dem Titel „Cohen und die Gottesliebe“ – einen respektvollen, aber doch schweren Angriff auf Cohens Religionsphilosophie und Ethik.
