Christian Ambivalence and the Current Antisemitism Debate. Ein Vortrag von Dr. Karma Ben Johanan (The Hebrew University, Jerusalem).

Februar 15 @ 18:15 20:00

Die Frage „Was ist Antisemitismus?“ ist heute so aktuell wie eh und je. Sie steht im Zentrum der brisantesten politischen Konflikte unserer Zeit. Interessanterweise spielt die Religion, insbesondere die christliche Religion, in den gegenwärtigen Debatten über Verbreitung, Geschichte und Gegenwart des Antisemitismus nur eine untergeordnete Rolle. In ihrem Vortrag wird Dr. Karma Ben Johanan die derzeitigen politischen Diskussionen in säkularen Kontexten über die Definition von Antisemitismus mit der christlichen Tradition und ihrer Ambivalenz gegenüber Juden*Jüdinnen und Judentum in Verbindung bringen. Sie wird anregen, die gegenwärtigen Debatten als Rekonfigurationen traditioneller innerchristlicher Spannungen in Bezug auf die jüdischen Schriften, die jüdische Geschichte und die jüdische Hermeneutik in der westlichen Gesellschaft nach 1945 zu verstehen. Dahinter steht die These, dass die öffentliche Kontroverse über die Frage, was Antisemitismus ist, eng mit dem ambivalenten christlichen Verständnis der Juden*Jüdinnen als Teil des christlichen (und insbesondere des westlichen) Selbst und der Wahrnehmung der Juden*Jüdinnen als die Anderen des Christentums zusammenhängt.

Eine Veranstaltung des Buber-Rosenzweig-Instituts für jüdische Geistes- und Kulturgeschichte der Moderne und Gegenwart, in Kooperation mit dem Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und dem Forschungsverbund „Dynamiken des Religiösen: Konstellationen der ‚Nachbarschaft‘ in Judentum, Christentum und Islam“.

Weitere Informationen auf der Website des Buber-Rosenzweig-Instituts. Anmeldung erwünscht an kramberger@em.uni-frankfurt.de.