Die Ringvorlesung „Nachbarschaften: Religiöse, kulturelle, soziologische und politische Perspektiven“ hat im Sommersemester 2024 interdisziplinär das komplexe Wechselspiel zwischen Islam, Judentum und Christentum beleuchtet. Zahlreiche der Vorträge sind nun als Mitschnitt auf dem Portal L.I.S.A. der Gerda Henkel Stiftung verfügbar.
Am 6. November 2024 fand die Antrittsvorlesung von Sita Steckel als Professorin für Mittelalterliche Geschichte statt. Unter dem Titel „Auf den Esel gekommen“ nahm die zuvor in Münster tätige Historikerin das satirische Speculum Stultorum von Nigel de Longchamps und seinen Protagonisten, den Esel und „Ordensgründer“ Brunellus zum Ausgangspunkt, um über die Vielfalt christlicher Orden im 12. Jahrhundert zu sprechen und hieraus auch einen Fingerzeig für die Analyse aktueller Debatten über Pluralität abzuleiten.
Ein interdisziplinäres Blockseminar diskutierte im Januar 2025 im Kleinwalsertal über Chassidismus, Wahhabismus und Pietismus als religiöse Erneuerungsbewegungen in Judentum, Islam und Christentum im 18. Jahrhundert. Ein Bericht der Teilnehmerin Chiara Pohl blickt zurück.
Wenn – so möchte man meinen – religiöse Gemeinschaften miteinander zu tun haben, eskaliert es. Es fällt es nicht schwer, Beispiele zu finden, die diese Behauptung scheinbar stützen. Doch ist es so einfach? Anhand von Bespielen aus der Zeit 1500-1800 wirft die Summer School einen kritischen Blick auf die oben skizzierte, trügerische Selbstverständlichkeit.
Die Konferenz zielt darauf ab, Haftanstalten der Frühen Neuzeit in ihrer ganzen Breite zu untersuchen und die Rolle zu hinterfragen, die Wissen in ihnen spielte. Um dies zu erreichen, geht sie von einer einfachen Annahme aus: Gefängnisse und andere Haftanstalten waren sowohl religiöse Orte als auch Orte der Produktion nicht-religiösen Wissens.