Mai 13 @ 18:00 – 19:30
Gundula Schiffer, lebt als Dichterin und Übersetzerin in Köln, schreibt Lyrik auf Deutsch und Hebräisch. Sie hat Komparatistik sowie hebräische Sprache und Literatur in München und Jerusalem studiert und zur Poesie der Psalmen promoviert. Bisher sind von ihr vier Lyrikbände erschienen, zuletzt zweisprachig Hioba Hymore (Elif Verlag 2023) und Fremde Einkehr (Verlag Ralf Liebe 2024) sowie die essayistisch-übersetzerische Biographie Wenn alles berührt über Tirza Atar (edition karo 2019). Mit biblisch inspirierten Langgedichten stand sie 2021 und 2024 auf der Shortlist für den Lyrikpreis München.
In ihrer Übersetzung erschienen zuletzt u.a. die Online-Anthologie Für Euch mit Texten israelischer Schriftsteller:innen nach dem 7. Oktober (im Signaturen-Magazin 2024) und das Kinderbuch Wie ein Foto unser Leben rettete von Maya Cohen Klinger (Insel Verlag 2025).
Sie ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.
Fremde Einkehr erzählt vom Glitzern in den Rissen – davon, wie sich eine gegebene Fremde mehr und mehr in eine erschrieben-gelebte Einkehr in die hebräisch-jüdische Kultur und Land Israel wandelt. Triebfeder dieser Annäherung ist die Schwester Sprache. Auch hebräische Gedichte füllen dieses Buch. Euphorische Aufzeichnungen aus dem Künstlerviertel in der Wüstenstadt Mitzpe Ramon im Frühling 2022 stehen vor den „Betrachtungen aus der Nähe der Trauer“ nach dem Massaker des 7. Oktobers, die im Dezember 2023 in Bat Jam verfasst wurden. In diesem Licht- und Schattenspiel zwischen Kaktusbaum und Resten romantischer Lieder finden sich auch Liebesgedichte und lyrische Erforschungen des Schreibens, die aus diesen konkreten Bezügen gelöst sind. So berühren sich das Individuelle und das Jüdische im literarisch kreierten Reich der Zeichen.
Einige Texte aus Fremde Einkehr entstanden während einer Residenz im Dezember 2023 im Sholem Asch Haus in Bat Jam, Israel.
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