Ein Rückblick auf den Ilanot-Workshop in Palermo, 16. bis 19. September 2025

Vom 16. bis 19. September 2024 fand in Palermo, Italien, der internationale Workshop zu den graphischen Darstellungen der göttlichen Attribute, den sog. Ilanot / Arbores statt, der sich mit den vielfältigen Interpretationen und Darstellungen von Ilanot in den jüdischen Schriften bzw. deren Interpretationen in den christlichen Kontexten über verschiedene Epochen und Kulturen hinweg beschäftigte. Es kamen Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Fachrichtungen zusammen, um das Phänomen interdisziplinär zu diskutieren und es war die erste Veranstaltung in dieser Art. Der Workshop wurde von den Wissenschaftlern Elke Morlok (Frankfurt), Flavia Buzzetta (Paris / Palermo), Níels Páll Eggerz (Frankfurt) und Maximilian de Molière (Halle / München) organisiert und brachte Expertinnen und Experten aus Frankreich, Deutschland, Israel, Mexiko und Italien aus unterschiedlichen Fachgebieten zusammen.

Er begann am 16. September mit einer Begrüßung in der Officina di Studi Medievali in Palermo durch deren Direktor, Diego Ciccarelli, der sein Interesse an weiteren Kooperationen mit Frankfurt deutlich zum Ausdruck brachte und ein idealer Gastgeber war. Anschließend hielt J. H. (Yossi) Chajes die Keynote mit dem Titel “What a Kabbalistic Diagram Shows” und legte damit den Grundstein für die weiteren Diskussionen.

Neben den im Programm angeführten Vorträgen und den anregenden Diskussionen hatten die Teilnehmer am 17. September die Gelegenheit, das jüdische Viertel Palermos bei einer geführten Tour zu erkunden und auch den Inquisitionspalast zu besuchen, wo wir zahlreiche interessante Graffiti an den Wänden – auch mit hebräischen Schriftzeichen – analysieren konnten.

Ein besonderes Highlight war der praktische Teil des Workshops am 18. September, bei dem ein Manuskript aus der Bibliothek von Trapani untersucht wurde und die Kollegen aus Israel ihre mitgebrachten Handschriften damit vergleichen konnten.

Der Ilanot Workshop bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine einzigartige Plattform zum Austausch neuester Forschungsergebnisse und zur Diskussion über die Bedeutung und Darstellung von Ilanot / Arboresin verschiedenen kulturellen, religiösen und historischen Kontexten. Die Veranstaltung war ein bereicherndes Erlebnis für alle Beteiligten und trug zur Vertiefung des Verständnisses dieses faszinierenden Themas bei. Es waren sich alle Beteiligten und die Organisatorinnen einig, dass die Kooperation zum Thema unbedingt fortgesetzt werden soll und man weiterhin im Austausch bleiben möchte. Es ist eine Veröffentlichung der Beiträge in einem anerkannten peer-review Journal geplant und alle Teilnehmerinnen haben ihr Interesse daran bekundet. 

Alle Vorträge sind auf der homepage der Officina und auf der des Buber-Rosenzweig Instituts abrufbar: https://buber-rosenzweig-institut.de/ilanot-workshop-nun-auch-online/

Homepage des Workshops: https://ilanotworkshop.wordpress.com

Herzlichen Dank für die Unterstützung durch die „Dynamiken des Religiösen“, die „Schnittstelle Religion“ und RuTh von Seiten der Johann Wolfgang Goethe-Universität. 

Fotos und Text: Elke Morlok

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