Dr. Judith Müller, Foto: Donate Ettlin

Wissenschaftliche Koordinatorin und Post-Doktorandin an der Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie

Hebräische Literatur, Jüdische Literaturen, 19.-20. Jahrhundert, Mehrsprachigkeit, Übersetzung

   weitere Forschungsschwerpunkte

  • Lesekulturen
  • Europa in der Hebräischen Literatur

Judith Müller

Bei meiner Tätigkeit als Koordinatorin des Buber-Rosenzweig-Instituts und des Frankfurt-Tel Aviv Center for the Study of Religious and Interreligious Dynamics geht es vor allem darum, unterschiedliche Projekte und Koordinationspartner*innen zu unterstützen und sie zusammenzubringen. Meine Forschungsthemen berühren die Inhalte des BRI nur punktuell: Ich beschäftige mich mit moderner hebräischer Literatur. Derzeit arbeite ich an der Finalisierung eines Buchmanuskripts zur Darstellung Europas in der hebräischen Literatur zwischen 1890 und 1938. In meinem Habilitationsprojekt soll es dann um Zugänge zu hebräischer Literatur unter deutschsprachigen Jüdinnen*Juden in den 1920er und 1930er Jahren gehen. 

   alle Forschungsschwerpunkte

  • Hebräische Literatur
  • Jüdische Literaturen
  • 19. bis 20. Jahrhundert
  • Mehrsprachigkeit
  • Übersetzung
  • Multilingualität
  • Lesekulturen
  • Europa in der Hebräischen Literatur<

„Menschen am Wissen und der Begeisterung über moderne hebräische Literatur aus Europa zur Zeit ihrer Entstehung und im Zusammenspiel mit anderen europäischen Literaturen teilhaben zu lassen, bereitet mir große Freude.“

Dr. Judith Müller

Zentrale Veröffentlichungen

BEITRAG:
Nationalliteratur oder europäische Literatur in hebräischer Sprache? David Fogel und Gershon Shofman zwischen Hebräisch, Jiddisch und Deutsch”, in Reichert, C., Bannasch, B., und Wildfeuer, A. (Hgg.) Zukunft der Sprache ‐ Zukunft der Nation? Verhandlungen des Jiddischen und Jüdischen im Kontext der Czernowitzer Sprachkonferenz. DeGruyter (Conditio Judaica), S. 203–217.

BEITRAG:
Metropole der Muße? David Fogel in und über Wien”, in Riedl, P. P., Freytag, T., und Hubert, H. W. (Hgg.) Urbane Muße. Materialitäten, Praktiken, Repräsentationen. Tübingen: Mohr Siebeck, S. 161–178.

Medienauftritte

SRF Radiofeature „Odessa – das globalisierte jüdische Erbe“ von Dorothea Adrian: Odessa – das globalisierte jüdische Erbe – Passage – SRF

Fragen und Antworten

Wo sehen Sie aktuelle gesellschaftliche Anknüpfungspunkte für Ihre Forschung? 

In meiner Auseinandersetzung mit hebräischer Literatur in Europa zu Beginn des 20. Jahrhunderts sind Themen wie Migration und in der Folge Mehrsprachigkeit sehr präsent. Diese werden heute wieder vielseitig literarisch bearbeitet. Gerade in Deutschland kann der Ruf nach Toleranz gegenüber Mehrsprachigkeit eigentlich nicht laut genug sein. Damit einhergehen sollte auch die Enthierarchisierung von Sprachen. Wer sich für das Thema interessiert, stöbert vielleicht gerne einmal in Olga Grjasnowa „Die Macht der Mehrsprachigkeit. Über Herkunft und Vielfalt“ (Dudenverlag 2021). 

Was motiviert Sie zu Ihrer Forschung?

Mit der Rückkehr in den deutschsprachigen Forschungskontext gewann mein Sprechen und Schreiben über hebräische Literatur vor dem Zweiten Weltkrieg neue Bedeutung. Für viele Menschen hier ist hebräische Literatur gleich israelische Literatur. Andere am Wissen und der Begeisterung über moderne hebräische Literatur aus Europa zur Zeit ihrer Entstehung und im Zusammenspiel mit anderen europäischen Literaturen teilhaben zu lassen, bereitet mir große Freude.  

Welche Serie eröffnet spannende Perspektiven zu Religion und Religiosität?

Die Serie Shtisel, die zuletzt auch für ein größeres internationales Publikum auf Netflix zu sehen war, bietet tiefen Einblick in den Alltag streng religiöser Jüdinnen und Juden in Israel. Die Lebensgeschichten der einzelnen Charaktere, ihre Ängste, Träume, Enttäuschungen und Freuden zeigen aber auch vielschichtige Menschlichkeit hinter dem religionsgesetzlich reglementierten Alltag. Persönlich spricht mich natürlich auch die sprachliche Begegnung an – Jiddisch trifft auf Hebräisch in mehreren Rollen. 

Neue Beiträge zu Judith Müller

Forschungsinteressen