Professorin für Geschichte Religiöser Dynamiken, Direktorin des Institut franco-allemand de sciences historiques et sociales
Religiöser Dissens, Frühe Neuzeit, Frankreich, Altes Reich, Italien
weitere Forschungsschwerpunkte
- Religionsgeschichte der Frühen Neuzeit
- Frömmigkeitsgeschichte, religiöser Separatismus, Klöster, Inquisition
- Geschlechtergeschichte, Körpergeschichte
- Schriftkultur und Wissenstransfer, Geschichte des Lesens und der Zensur
Xenia von Tippelskirch
Als Professorin für die Geschichte religiöser Dynamiken am Historischen Seminar der Goethe-Universität interessiere ich mich in meinen Forschungen und in der Lehre für die Wissens- und Körpergeschichte Frühneuzeitlicher europäischer Religiosität sowie für missionarische Bemühungen, die Europa global vernetzt haben. Darüber hinaus leite ich gemeinsam mit meinem Kollegen Falk Bretschneider (EHESS) das Institut franco-allemand IFRA (SHS). Dort wollen wir u.a. den interdisziplinären Austausch zwischen Frankreich und Deutschland über Fragen der Religionsdynamik besonders fördern.
Lebenslauf und Forschungsprojekte
alle Forschungsschwerpunkte
- Frühe Neuzeit
- Frankreich
- Altes Reich
- Italien
- religiöser Dissens
- Religionsgeschichte der Frühen Neuzeit
- Frömmigkeitsgeschichte, religiöser Separatismus, Klöster, Inquisition
- Geschlechtergeschichte, Körpergeschichte
- Schriftkultur und Wissenstransfer, Geschichte des Lesens und der Zensur
Zentrale Veröffentlichungen
CO-EDITED VOLUME
Langages dissidents: Performances et Contestations Religieuses à l’Époque Moderne, in: Etudes Epistémè – Revue de Littérature et de Civilisation 31 (2017)
CO-EDITED VOLUME
MELANCHOLIA/AE. The Religious Experience of the “Disease of the Soul” and its Definitions, in: Études Épistémè – Revue de Littérature et de Civilisation 28 (2015)
Fragen und Antworten
Worum geht es in Ihrer jüngsten Publikation?
Um die Beobachtung von Körpern, die als Zeichen religiöser Orientierung gelesen werden können.
Wo sehen Sie aktuelle gesellschaftliche Anknüpfungspunkte für Ihre Forschung?
Ich interessiere mich für Diversität bzw. Abweichungen von einer – sozial und diskursiv konstruierten – Orthodoxie, das ist ein Phänomen, das durchaus zeitlos ist!
Was motiviert Sie zu Ihrer Forschung?
Faszination für das Fremde oder Ungewohnte, der Versuch, Vergangenes zu verstehen, und ein Interesse am Erzählen von Geschichten.
Welches Buch hat Ihre Forschung geprägt?
Carlo Ginzburgs Il formaggio e i vermi, auch wenn das vielleicht eine sehr “erwartbare” Antwort ist…
Was ist die wichtigste „Big Theory“, um Entwicklungen im Bereich Religion und Religiosität zu verstehen?
Die Mikrogeschichte… das heißt, die Einsicht, dass es lohnt, sich mit Details zu beschäftigen, die den Blick auf das “große Ganze” eröffnen können.
Welcher Roman/Spielfilm/Welche Serie eröffnet spannende/neue Perspektiven auf Religion und Religiosität?
“L’apparition” von Xavier Giannoli
Was war das Unterhaltsamste, auf das Sie in Ihrer Forschung gestoßen sind?
Die Erzählungen der Mysteriker*innen, mit denen ich mich lange auseinandergesetzt habe, finde ich alle unterhaltsam.
Warum muss man Religiosität interdisziplinäre untersuchen?
Religiosität kann nur als “lived Religion” wirklich begriffen werden; wissenschaftlich sollte man versuchen, alle sozialen und historischen Dimensionen des Phänomens zu rekonstruieren, daher ist ein interdisziplinärer Zugang fundamental.
Worin bestehen Chancen und Risiken, wenn Religiosität interdisziplinär untersucht wird?
Im interdisziplinären Gespräch können Grenzen des eigenen Zugangs sichtbar werden, implizite Referenzen und Prämissen müssen explizit gemacht werden, damit man für Kolleg*innen anderer Disziplinen verständlich ist.
Neue Beiträge zu Xenia von Tippelskirch
In den Medien
Engagement
Mitglied Historische Kommission zur Erforschung des Pietismus
Mitglied in Arbeitskreis Gender & Pietismus
Vorsitz des Forschernetzwerkes EMoDiR (Early Modern Religious Dissent and Radicalism)