Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis

Kooperation mit dem Mercator Science-Policy Fellowship Programm

Das Mercator Science-Policy Fellowship Programm bringt Führungskräfte aus Politik und Gesellschaft mit Wissenschaftler*innen der Rhein-Main-Universitäten ins Gespräch. Im Rahmen des ersten Ortstermins der neuen Fellows fand am 12. Oktober 2022 erstmalig ein gemeinsam mit „Dynamiken des Religiösen“ und der „Schnittstelle Religion“ organisierter Thementag statt. In zwei Veranstaltungen wurde das Zusammenleben in religiös vielfältigen Gesellschaften und die Rolle von Religion in gewaltvollen Konflikten diskutiert. 

Am Nachmittag fanden Professor*innen aus unterschiedlichen Geisteswissenschaften, die allesamt zu Religiosität forschen, mit Fellows aus Bundesministerien und der Europäischen Kommission zu einem Workshop zum Thema „Gemeinsam im Unterschied? Gesellschaftlicher Zusammenhalt in religiös vielfältigen Gesellschaften“ zusammen. Die Vertreter*innen aus Wissenschaft und Praxis stellten ihre aktuellen Arbeitsgebiete vor und tauschten sich über die Frage aus, wie wissenschaftliche Erkenntnisse (besser) in die Praxis transferiert werden könnten.

Am Abend richteten „Dynamiken des Religiösen“ und die „Schnittstelle Religion“ die interne Podiumsdiskussion „Alte Konflikte in neuem Gewand? Religiöses Framing politischer und sozialer Auseinandersetzungen“ aus, zu der alle aktuelle Mercator Fellows und Alumni des Programmes eingeladen waren. Armina Omerika (Ideengeschichte des Islam, Goethe-Universität Frankfurt) und. Mihai-D. Grigore (Leibniz-Institut für Europäische Geschichte Mainz) diskutierten die Rolle von Religion im Rahmen der Kriege im ehemaligen Jugoslawien in den 1990er-Jahren und des aktuellen russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. 

Birgit Emich moderierte die Diskussion:

„Der Forschungsverbund ,Dynamiken des Religiösen‘ forscht interdisziplinär an wissenschaftlich komplexen Fragen, deren politische und gesellschaftliche Relevanz wir täglich beobachten können, aktuell etwa am Krieg in der Ukraine und seinen religiösen Implikationen,“

erläutert die Professorin für Geschichte der Frühen Neuzeit und betont die Bedeutung des Austauschs zwischen Wissenschaft und Praxis:

„Der Dialog mit Vertreter*innen aus Ministerien und Medien ist für uns sehr gewinnbringend, da wir so deren Perspektiven auf unsere Forschung besser verstehen lernen und gleichzeitig mit unseren Befunden einen Beitrag zum besseren Verständnis gesellschaftlicher Herausforderungen leisten können.“

Wie bereits in der Vergangenheit nahmen zudem zahlreiche mit Religion und Religiosität befasste Wissenschaftler*innen als an Einzelgesprächen teil.

Text: Tome Sandevski; Adaption: Louise Zbiranski